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Baumpatenschaft Rezept

Das „Baumpatenschaft Rezept“ Pilotprogramm

 

Sie haben Patient*innen, denen Sie eine sinnvolle praktische Tätigkeit verordnen möchten? Dann nutzen Sie das kostenlose Angebot des Projekts „Baumpatenschaftsrezept“, das in Kooperation zwischen der Universität Freiburg und der Stadt Freiburg durchgeführt und vom Institut für Allgemeinmedizin unterstützt wird.

Ziel des Projektes ist es, ein naturbasiertes „Verschreibungsprogramm“ in Freiburg einzuführen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Einzelnen und der Gesellschaft zu verbessern und gleichzeitig die Biodiversität in der Stadt zu erhöhen.

Sie können das Informationsblatt für Patienten hier herunterladen.  

Was ist das?

Naturbasierte Verschreibung (nature-based prescribing (NBP)), auch bekannt als „Green Social Prescribing“, ist eine Möglichkeit für Gesundheitsfachkräfte, Menschen mit naturbasierten Aktivitäten in Verbindung zu bringen, um sie praktisch, sozial und emotional zu unterstützen. Das NBP in dieser Studie besteht darin, in Zusammenarbeit mit dem Programm „Freiburger Packt an Baumpatenschaft“ eine Baumscheibe (das Gebiet in unmittelbarer Nähe eines städtischen Baumes) zu pflegen.

Für wen?

Jeder, von dem Sie glauben, das er von einer Teilnahme profitieren würde. Die Teilnahme an diesem Pilotprogramm ist völlig freiwillig und stellt ein zusätzliches Angebot für den Patienten dar. Sie ist kein Ersatz für eine bestehende oder zukünftige Therapie.

Wie?

  1. In der ersten Phase erfolgt die „Verschreibung“ durch eine/n Hausarzt/in. Innerhalb von zwei Monaten (April und Mai 2024) bietet die Ärztin / Der Arzt/ allen Patient*innen die Teilnahme am Projekt an und stellt „Baumpatenschaftsrezept“ aus (mit Materialien, die zur Verfügung gestellt werden), es sei denn, der Patient*innen erfüllt die Ausschlusskriterien: Personen, die nicht in der Lage sind, praktische Probleme im Zusammenhang mit dem Studium selbst zu überwinden (schwere Mobilitätsprobleme, schwere physische oder psychische Krankheit, Analphabetismus, Sonnenallergie oder Atemprobleme); Personen unter 18 Jahren; Personen, die nicht bereit oder in der Lage sind, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben.
  2. In der zweiten Phase kontaktieren die interessierten  die Patient*innen die Forscherin Frau Heid und das Programm „Freiburg Packt An Baumpatenschaft“. Frau Heid befragt und interviewt die Patienten und erfasst die Biodiversität in den gesponserten Baumscheiben vor, während und nach dem 6-monatigen Untersuchungszeitraum. Unterstützung erfolgt durch „Freiburg Packt An“ und die Ökostation in Form von Materialien, Schulungen, Pflanzen und Saatgut.

Warum?

Die Natur ist “unsere größte Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden”, und die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt ist entscheidend für die Gesundheit von Menschen, Gesellschaften und des Planeten (CBD 2020). Da in den nächsten 30 Jahren voraussichtlich 70 % der Weltbevölkerung in Städten leben werden (WHO, 2016a) und die Forschung darauf hinweist, dass Städte erheblich zur regionalen Biodiversität beitragen (Spotswood et al. 2021), ist es von entscheidender Bedeutung, nachhaltige und integrative Maßnahmen zur Bewältigung der mit der Urbanisierung verbundenen Gesundheitsprobleme zu identifizieren und zu entwickeln.

Die Ziele dieses Forschungsprojektes sind:

  1. die Auswirkungen eines Pilotprogramms zur naturbasierten „Verschreibungspraxis“ auf das persönliche Wohlbefinden und die städtische Biodiversität zu evaluieren.
  2.  die Hindernisse und Möglichkeiten für die Einführung eines naturbasierten Verschreibungsprogramms in Deutschland zu untersuchen.
  3. Entwicklung eines alternativen, ganzheitlichen Ansatzes für Gesundheit und Selbstfürsorge, der soziale und ökologische Determinanten von Gesundheit berücksichtigt.

 

Bei dem Rezept für die Baumpatenschaft handelt es sich um ein transdisziplinäres Projekt, an dem folgende Personen und Institutionen beteiligt sind:

 

Kelly Baldwin Heid, M.Sc. 

Projekt Leiterin

Doktorandin, Professur Geobotanik

Universität Freiburg

Prof. Dr. Michael Scherer-Lorenzen

Professur für Geobotanik

Universität Freiburg


Prof. Dr. Hartmut Fünfgeld

Lehrstuhl für Geographie des Globalen Wandels

Universität Freiburg

Prof. Dr. Andy Maun

Institut für Allgemeinmedizin / Primärversorgung

Medizinische Fakultät und Medizinisches Zentrum

Universität Freiburg


Dr. Rita Sousa Silva

Postdoc-Stipendiatin

Freiburg

er Institut für Höhere Studien (FRIAS)

Stadtökologie und Stadtforstwirtschaft

Universität Freiburg


Monika Borodko-Schmidt

Koordinator von „Freiburger Packt An“

Garten und Tiefbauamt

Stadt Freiburg im Breisgau

Svenja Fugmann

Projektleitung E-Sprecher

Ökostation Freiburg

Leistungen


Ärztinnen und Ärzte in den Praxen erhalten

  • Materialien und Unterstützung durch die Wissenschaftlerin, u.a. einen individuell gestalteten „Verordnungsblock“ und gedruckte Informationsflyer und -broschüren 


Patient*innen erhalten

 

  • Ein Besuch von Frau Heid / alternativ Treffen an einem vereinbarten Ort;
  • Aufnahme in das Freiburger Programm „Packt An Baumpatenschaft“ mit direkter Unterstützung durch den Programmkoordinator;
  • Material, Information und soziale Unterstützung durch die Ökostation. 


Erforderlicher Zeitaufwand

  • Für Ärzte: Die Teilnehmer werdenim Rahmen der Routineversorgung in Sprechstunden identifiziert. Es gibt keine Anforderungen an eine Mindestzahl von Patienten. (Hinweis: Teilnehmende Ärzte sind weder Prüfer noch Teil des Studienteams und haben daher keinen zusätzlichen administrativen Aufwand mit Ausnahme der Erfassung der Anzahl der Patienten, denen ein "Rezept" für dieses Projekt ausgestellt wurde.
  • Für Patienten: Der Zeitaufwand hängt vom individuellen Engagement ab, es gibt keine vorgeschriebene oder feste Zeitvorgabe. Im Idealfall verbringen die Patienten drei- bis viermal pro Woche etwa 20 Minuten mit der Pflege ihrer Baumscheibe. Die Befragungen, die zweimal während der Teilnahme am Projekt durchgeführt werden, dauern jeweils etwa 10 Minuten. Das Interview dauert ca. 30 Minuten. 
 
Tree Pit Garden
Ein gepflegtes Baumbeet.
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