Feldbotanik Südwestdeutschland - Zertifizierung von Artenkenntnissen
Pulsatilla vulgaris Kaiserstuhl Foto: Michael Scherer-Lorenzen
Prüfungsanforderungen auf einen Blick
- Bronze Zertifikat Feldbotanik SW200 ANEMONE: 200 Arten + Familienzugehörigkeit
- Silber Zertifikat Feldbotanik SW400 BERBERIS: 400 Arten + Familienzugehörigkeit, 25 Familien, Artbestimmung
- Gold Zertifikat Feldbotanik SW600 CORYDALIS: 600 Arten + Familienzugehörigkeit, 36 Familien, 25 Gattungen, Artbestimmung
- Gold Zertifikat Feldbotanik Gräser: 160 Arten + Familienzugehörigkeit, 10 Gattungen
Detaillierte Beschreibung der Prüfungsanforderungen und Prüfungsdurchführung
Die Prüfungsanforderungen sind bundesweit einheitlich und werden vom BANU, dem Bundesweiten Arbeitskreis der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten im Natur- und Umweltschutz, herausgegeben und aktualisiert. Die verbindliche Regionalliste für den Prüfungsstandort Freiburg enthält Arten, die in weiten Teilen Südwestdeutschlands angetroffen werden können.
Die jeweils aktuellsten Prüfungsanforderungen finden Sie auf der Webseite der BANU-Akademie.
Termine 2024
- Repetitorium: Feldbotanik GRÄSER: Di. 14. Mai 18-20 Uhr ONLINE
- Repetitorium: Feldbotanik (Bronze, Silber, Gold): Samstag, 8. Juni 2024 10:00 – 16:00 Uhr
- Prüfung: Bronze Zertifikat Feldbotanik: Samstag, 20. Juli 2024, Slot 1 - 10:00-11:00, Slot 2 - 13:00-14:00, Slot 3 - 16:00-17:00 (es gibt drei Prüfungsslots, die in der Reihenfolge der Anmeldungen befüllt werden. Nach dem Ende der Anmeldefrist wird Ihnen der zugeteilte Slot mitgeteilt)
- Prüfung: Silber Zertifikat Feldbotanik: Samstag, 27. Juli 2024, 10:00-12:00 Uhr
- Prüfung: Gold Zertifikat Feldbotanik: Samstag, 27. Juli 2024, 14:00-17:00 Uhr
- Prüfung: Gold Zertifikat Feldbotanik GRÄSER: Montag, 24 Juni, 15-17.30 Uhr
Anmeldung über Südwissen.
Hintergrund
Solide Artenkenntnisse und ein Verständnis für ökologische Zusammenhänge sowie Kompetenz in der Ansprache von Lebensräumen sind unabdingbares Handwerkszeug in vielen Bereichen, in denen Natur und Umwelt Gegenstand von Forschung, Bewertung, Planung und Schutz sind. In nationalen, regionalen oder lokalen Projekten sind Artenkennerinnen und Artenkenner in der Konzeption, Durchführung und Evaluierung unabdingbar. Zertifiziertes Expertenwissen ist beim Beachten von Umweltstandards und bei der Umsetzung von Gesetzesvorgaben vonnöten. Die Verfügbarkeit und Ausbildung von Artenkennerinnen und Artenkennern ist aktuell nicht mehr flächendeckend gegeben. Es besteht jedoch hoher Bedarf an Fachkräften mit Artenkenntnissen, vor allem vor dem Hintergrund des prognostizierten Artensterbens und dem einhergehenden Verlust von Ökosystemdienstleistungen (IPBES 2019).
Basierend auf den positiven Erfahrungen aus der Schweiz hat die Arbeitsgruppe Feldbotanik Südwestdeutschland Empfehlungen für die Prüfungsanforderungen zur Zertifizierung von Artenkenntnissen erarbeitet. Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Hochschulen und Behörden wie auch von Fachverbänden und Planungsbüros aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Die Prüfungsanforderungen sind den Gegebenheiten in Südwestdeutschland angepasst. Sie entsprechen bezüglich Aufbau, Stoffumfang und Prüfungsschwellen weitgehend dem Schweizer System, das Kenntnisse von Arten, Gattungen und Familien wie auch die Kompetenz im Bestimmen von Arten prüft. Die Artenlisten auf dem ersten Niveau SW 200 ANEMONE und auf dem zweiten Niveau SW 400 BERBERIS sind im ganzen Südwestdeutschen Raum einheitlich und enthalten häufige bzw. repräsentative Arten. Ab dem Niveau SW 600 CORYDALIS wird eine Regionalisierung der Pflanzenlisten eingeführt, um der unterschiedlichen Verbreitung zahlreicher Arten Rechnung zu tragenNiveau SW 600 CORYDALIS Freiburg berücksichtigt entsprechend stärker Arten des Oberrheins mit Kaiserstuhl und Schwarzwald. Die Artenliste für das vergleichbare Niveau SW 600 CORYDALIS Tübingen (und Stuttgart) ist in Bearbeitung. Zusätzliche Informationen finden Sie auf den Seiten der Hohenheimer Gärten.
Aktuell etabliert der „Bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten im Natur- und Umweltschutz" (BANU) ein bundesweit gültiges Qualifizierungs- und Zertifizierungssystem für Artenkennerinnen und Artenkenner. Die BANU-Prüfungsanforderungen für Feldbotanik basieren dabei auf der Ausarbeitung für Südwestdeutschland. Sie gehen auch bereits darüber hinaus und legen die Anforderungen für zwei weitere Prüfungen, FELDBOTANISCHE METHODEN und GRÄSER, fest. Geplant ist auch eine Prüfung BIOTOPE UND LEBENSRÄUME. Im BANU System werden die Niveaus mit Bronze, Silber oder Gold bezeichnet.
Eine komplette Harmonisierung der Prüfungsanforderungen der AG Feldbotanik Südwestdeutschland und des BANU wird angestrebt. Die ganz oben gewählten Bezeichnung, wie z.B. Bronze Zertifikat Feldbotanik SW 200 ANEMONE, spiegelt die Vergleichbarkeit und Gleichwertigkeit der zwei aktuell noch parallel existierenden Zertifizierungssysteme wider.
Die Professur Geobotanik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bietet seit 2020 in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Weiterbildung | Bildungstransfer die Zertifizierung auf den drei Niveaustufen SW 200 ANEMONE, SW 400 BERBERIS und SW 600 CORYDALIS Freiburg an. Im Jahr 2022 kommt neu die GRÄSER Prüfung nach den BANU-Prüfungsanforderungen hinzu. Die Prüfung zu FELDBOTANISCHEN METHODEN finden 2022 nur Nordrhein-Westfalen statt.
Alle Zertifikate erheben den Anspruch auf bundesweite Aussagekraft und Vergleichbarkeit wobei regionale Besonderheiten berücksichtigt werden können. Die Prüfungen sind öffentlich und können beliebig oft wiederholt werden. Sie sind unabhängig von Ort und Zeitraum des Wissenserwerbs und sind nicht an den Besuch von Lehrveranstaltungen gebunden.